Die Partisanin
Es geht um eine Partisanin, die im zweiten WK Informationen aus italienischen Soldaten rausholt, nachdem sie sie in einem Nachclub in Bordeaux singen gehört haben.
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[Strophe]
Es ist neunzehn einundvierzig in Bordeaux
voller Faschos: WK Zwo.
Sie arbeitet als Sängerin im Nachtclub,
ihr Name ist Louise oder so.
Im Publikum sind vorrangig Matrosen.
Nicht die übellaunigen Ganoven,
nicht die mit flinkem Haken,
oder mit stinkendem Atem.
Es sind die jungen Braven.
Voller Kriegseifer und froh.
Für Italien mitzumischen.
Sie lieben ihre melancholische Show.
Bei der sie die Tränen wegwischen.
Tags darauf flaniert sie am Hafen.
Sie muss nicht posen.
Sie bewegt sich natürlich.
Schon fangen sie an zu gaffen.
Shiiiiit.
Sie holt eine Zigarette raus
und tut, als ob sie Feuer sucht.
Sie muss nicht warten.
Schon kommen sie angerannt.
Um es anzubieten,
weil sie ihr zu Füßen liegen,
können sie nicht anders.
Als sich zu verlieben.
Die Liebesnarren erkennen sie wieder,
sie lieben sie und ihre traurigen Lieder.
Dadurch ist sie ihnen nah,
Und ganz für sie da.
Genau das war ihr Plan.
Das war den Matrosen nicht klar.
Sie fragt nie konkret
wie's um Truppenstärke steht,
oder wie man Schwachstellen behebt.
Sie fragt nur: wie es ihnen geht.
Sie erzählen von selbst,
weil es sie bewegt, was unter Bord abgeht.
Es ist merkwürdig und schräg.
Sie bekommt Infos ohne zu fragen,
sie nickt nur angenehm.
Kein Mann kann da Nein sagen.
Geschweige denn widerstehen.
Sie wollen sie später wiedersehen.
Aber sie stechen wieder in See;
und es gibt kein Wiedersehen.
Denn sie ist Spionin vom Widerstand,
Der Grund, dass ihr U-Boot untergeht.
Meist ohne, dass man es je wiederfand.
Wenn, dann voller Leichen am Strand.
[Hook: 3x]
Sie sahen nie wieder Land,
weil sie schöne Lieder sang.
Liebe mit dem Widerstand.
War ihr Niedergang.
© Christian Kühn 2021