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Refrain:
Der Herr Schumm ist, ungelogen,
Stets charmant und wohlerzogen.
Wer hilfsbereit sich meistens gibt,
Der ist bei allen sehr beliebt.
1)
Doch wer ihn kennt, der weiß genau,
Das, was ihm fehlt, ist eine Frau.
Neulich suchte er, nicht feige,
Sogar per Kontaktanzeige:
„Ältrer Herr, mit grauen Haaren,
Gar nicht weise, doch erfahren,
Nicht sehr vermögend, klein und dick,
Sucht schöne, schlanke Frau mit Chic!“
Das war sehr ehrlich, aber dumm!
So wird das nichts, mein lieber „Schumm“!
2)
Wieder wartet er vergebens
Auf die Traumfrau seines Lebens.
Im Stadtpark sieht man ihn sehr oft,
Herr Schumm hier auf Erholung hofft.
Doch heut’ an diesem sonn’gen Tag
Traf ihn vor Freude fast der Schlag.
Denn seine Traumfrau, wunderschön,
Hat er tatsächlich dort gesehn.
Verboten ist, was er jetzt macht,
Denn er betritt die Rasen-Pracht.
3)
Bedient sich dreist am Blumenbeet,
Damit ein schöner Strauß entsteht.
Die Liebe raubt ihm den Verstand,
Er hat die Blumen in der Hand
Und rutscht auf Knien durch den Sand.
„Oh schöne Frau!”, spricht er galant
„Sie werden mich wohl nicht verstehn,
Ich würde gern mit Ihnen gehn!“
Sie ist verwundert und empört:
„Mein guter Mann, Sie sind gestört!”
4)
Aufs Faschingsfest wollt ich doch nur
Mit Ihnen gehn, doch Sie sind stur.
Sie sagt bedauernd: „Tut mir leid,
Für so was hab ich keine Zeit!“
Durch das forsche Unterbrechen
Kann er nicht zu Ende sprechen.
So gekränkt spricht er nicht weiter.
Eine Zicke als Begleiter
Für den Maskenball, mitnichten,
Darauf kann er gut verzichten.
5)
Da hockt er nun mit seinem Strauß.
Bevor es anfing, ist es aus.
Er wirft die Blumen in den Dreck,
Denn sie erfüllten nicht den Zweck.
Ein letzter mitleidiger Blick.
Dann ist sie fort, Schumm bleibt zurück.
Das Fest lässt er sich nicht entgehn,
Denn sein Kostüm soll jeder sehn.
So schwirrt er summend durch den Saal,
Als Honigbiene, klarer Fall!
6)
Da hält er inne, stolpert fast
Und starrt auf einen andern Gast.
Die Traumfrau ist `s im Blumenkleid.
Schumm nutzt schnell die Gelegenheit.
Er steuert seine „Blume“ an,
Damit er bei ihr landen kann.
Sie ist jedoch nicht mehr allein,
Knutscht hemmungslos mit einem Schwein.
Schumm trinkt sich diesen Abend schön.
Mit Honigwein müsste es geh`n!
7)
An der Bar zwei nette Elfen
Fragen Schumm: „Können wir helfen?“
Er nickt und nimmt die Flasche Wein:
„Euch Elfen gieß ich gerne ein!“
Durch die zwei Damen abgelenkt
Schumm nicht mehr an die „Blume“ denkt.
Traumfrauen sind die Elfen nicht.
Nicht schön, nicht schlau, Übergewicht.
Schönheit vergeht, das ist nicht neu.
Doch dicke Elfen, die sind treu.
© Georg Wagner (GeWa) 2020